Am nördlichen Ende des mittelschwedischen Sees „Sörälgen“ liegt auf eine kleine Bucht blickend „Sikfors Herrgård“. Das malerische Herrenhaus des über zwei Hektar großen Anwesens mit mehreren Gebäuden (außer dem Hauptgebäude gibt es u. a. noch Hotel, Ställe und Saunahaus) bietet einen imposanten Anblick und ist, wenn man sich ihm in einem Boot vom See aus nähert, mit seiner weißen Fassade schon aus einigen Kilometern Entfernung gut zu sehen. Irgendwie scheinen alle optischen Bezugslinien in diesem strahlend weißen Punkt am Ende des Sees zusammenzulaufen. Erbaut im Jahr 1849 ist der Herrgård eng mit der Bergbau-Geschichte Bergslagens – so heißt diese Landschaft im östlichen Värmland – verbunden, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht. Ende 1991 kauften meine Freunde Uta und Oskar – mit denen mich unter anderem ein paar Jahre gemeinsamen WG-Lebens in den frühen Achtzigern in Großsachsen verbindet – Sikfors Herrgård und betreiben seitdem ein für seine hervorragende Küche bekanntes Restaurant, sowie Hotel und Gästehaus. Von Beginn an, das heißt ab dem Frühjahr 1992, war ich (un)regelmäßiger Gast bei Uta und Oscar und half zumindest in den Anfangsjahren hin und wieder bei den Renovierungsarbeiten. Mit den Jahren hat sich Sikfors Herrgård zu einem Juwel entwickelt. Falls das jetzt so klingen sollte, als hätte dieser Umstand auch nur ansatzweise etwas mit der Beteiligung meiner Wenigkeit an den gerade erwähnten anfänglichen Renovierungs-Aktivitäten zu tun, so ist das nicht beabsichtigt und auf keinen Fall zutreffend. Sikfors Herrgård war und ist, auch wenn ich mittlerweile meine eigene Hütte wenige Kilometer entfernt habe, für mich schon immer so etwas wie eine zweite Heimat. Es ist nach wie vor ein besonderer Moment, wenn ich nach zwei Tagen Autofahrt durch Deutschland, Dänemark und Schweden endlich in die Einfahrt zum Herrgård einbiege und irgendwie – zuhause bin. Im Laufe der Jahre haben auch viele meiner Freunde und Bekannten Sikfors Herrgård als Feriendomizil genutzt und diesen besonderen Ort kennengelernt. Fast alle sind wieder gekommen.

Inspiriert, diese Zeilen zu schreiben, hat mich eine schöne Aufnahme, die mir vorgestern von Sikfors Herrgård gelungen ist (s. Bild zu diesem Beitrag) – und die mich ein wenig in Erinnerung schwelgen ließ …

Ach ja, letzten Mittwoch war Ronny hier, zum Saunieren! Auch er hatte – wie Millionen andere – meinen Montagsblog von letzter Woche gelesen, und sich dieses Mal ausschließlich auf der obersten Bank aufgehalten! Am Ende der Sauna-Zeremonie habe ich ihm – als Tapferkeitsmedaille gewissermaßen – einen meiner edelsten Whiskies, einen herrlichen, torfig-rauchigen Islay-Single Malt eingeschenkt. Als ich ihn fragte, wie er ihn finde, gestand er mir, dass er sich ja eigentlich nichts aus Whisky mache. Ich habe dann nicht weiter nachgefragt, nehme aber an, dass er die torfig-rauchigen, die von der Insel Islay, ganz besonders unangenehm findet.