Nach zwei langen Tagen im Auto bin ich vor einer Woche hier auf unserem Waldgrundstück angekommen und genieße seitdem die himmlische Ruhe. Welch ein Kontrast zum hektischen Treiben zuhause! Hier wacht man morgens auf und hört erst mal – nichts. Vielleicht das Rauschen der Blätter, wenn der Wind weht oder den Ruf eines Wasservogels vom See, ansonsten Stille.
Unser Haus liegt mitten im Wald, da wo Elch und Bieber sich gute Nacht sagen, und hat weder Strom noch fließend Wasser. Es tut gut, mal wieder für ein paar Wochen dem gewohnten heimischen Komfort zu entsagen und die Ansprüche – und damit auch das Aktionstempo – entsprechend zu reduzieren. Wenn man’s warm haben oder etwas kochen will, startet man den Holzofen oder Küchenherd, wenn man Licht braucht, zündet man Kerzen oder eine Öllampe an, Wasser gibt es aus dem Brunnen mit Handpumpe – und wenn man Lust auf ein Pilzgericht hat, geht man ein paar Schritte in den Wald, dort findet man meistens etwas Schmackhaftes. Kein TV, kein Radio und nur selten mal einen Blick in die Zeitung („wie wird’s Wetter?“) oder ein kurzer Ausflug ins Internet bei Freunden um die E-Mails zu checken. So ganz ohne geht’s halt leider doch nicht, wenn man ein paar Wochen weg ist.
Vergangenen Freitag gab’s noch ein ganz besonderes Schauspiel zu sehen. Als wir abends, nach einem Essen bei Freunden, aus dem Haus gingen, war am Himmel, unglaublich – weil erst Ende August – aber wahr, ein Polarlicht zu sehen! Ich hatte schon mal das Glück „Aurora boralis“ beobachten zu können, aber das war ca. 1000 km weiter nördlich und im Winter. Hier in Mittelschweden ist so etwas um diese Jahreszeit eher ungewöhnlich – toll!