Nach erfolgreicher Pfifferlings-Pirsch, saß ich letzten Samstag ziemlich durchnässt im Auto und war auf dem Heimweg. „Da war doch was, links im Gebüsch, sah aus wie ein Elch,“ dachte ich und überlegte, ob ich anhalten sollte. Wahrscheinlich doch nur wieder, wie schon so oft, eine optische Täuschung. (In meinen Anfangsjahren hier in Schweden hielt ich bei entsprechend diffusem Licht jede umgekippte Fichtenwurzel auf einem Kahlschlag für einen potentiellen Elch. Mittlerweile bin ich entspannter und sehe meistens nur noch Elche, wo auch wirklich welche sind). Ich hielt trotz meiner Zweifel an und rangierte auf der Schotterpiste zwanzig Meter zurück. Und da stand er, in vollem Ornat, unbeweglich wie eine Attrappe und glotzte mich an. Ich kann mich nicht erinnern, hier in Schweden schon mal einen stattlicheren Elch gesehen zu haben. Das Fell war fast schwarz und die große Schaufel von einem auffallend rötlichen Braun. Der „König des Waldes“ war sogar so geduldig, zu warten, bis ich meine Kamera aus dem Auto gekramt hatte. Leider ist mir, lausiger Fotograf der ich bin, dann doch nur ein unscharfes Foto gelungen.

Mittlerweile hat hier in Mittelschweden der Herbst Einzug gehalten. Die Birken verlieren ihre Blätter und nachts geht’s schon mal runter bis auf 3-4 C°. Badetemperatur heute morgen im See – erfrischende 13 C°. Die großen Zugvögel wie Kraniche und Gänse sind alle schon abgereist und morgens bedecken Nebel den See. Diese Jahreszeit hat viel Positives zu bieten, zum Beispiel freut man sich bei der herbstlichen Witterung umso mehr auf die abendliche Sauna!