Zu warm! Ich finde es deutlich zu warm. Und überhaupt, wo bleibt der Schnee?! Gestern habe ich auf einem sonnigen Spaziergang eine blühende – ja, wenn ich jetzt wüsste, was das für eine Pflanze war – jedenfalls, so viel kann ich sagen, das Teil hat geblüht. Entschuldigung, aber das ist doch Mist! Im Dezember, kurz vor Weihnachten will ich nichts Blühendes sehen, da will ich Schnee, Eis und angenehme Temperaturen im Minusbereich, dass es sich auch lohnt, die Winterjacke aus dem Schrank zu holen! Ich will über hart gefrorene Waldwege meiner eigenen Atemwolke hinterherlaufen, stattdessen bewege ich mich permanent schwitzend, weil overdressed, durch die frühlingshafte Luft und höre, dass die Winter früher auch nicht schneereicher oder kälter gewesen seien. Das behaupten zumindest manche Klimaforscher. Ich weiß nicht, wo die nachgeschaut haben, die haben doch was an der Erbse! Natürlich lag früher mehr Schnee! In meiner Kindheit – gut, das war tief im letzten Jahrtausend, aber nicht in der letzten Eiszeit – bin ich hier im Dorf im Winter regelmäßig Schlitten gefahren, im Wald, in den Weinbergen – kamikazeartig (wie viele Schutzengel hatten wir eigentlich damals?!). Und da behaupten diese Forscher-Pfeifen, dass es damals auch schon regelmäßig an Weihnachten +15 Grad und drüber hatte, die Flora frühlingshaft erblüht war, und der Weihnachtsbaum im warmen Landregen aus dem Wald geholt wurde. Entweder ich hab das alles geträumt, oder die Wissenschaftler erzählen Stuss. Ist mir letztlich auch egal – ich will mehr Schnee!