Wie sehne ich mich nach dem Moment, in der Regel ist das so um 14 Uhr, da an Heiligabend plötzlich Ruhe einkehrt. Keine aggressiven Autofahrer mehr unterwegs, keine sich panisch durch die Menge rempelnden Weihnachtsgeschenk-Einkäufer und überhaupt ist die ganze vorweihnachtliche Hektik plötzlich wie weggeblasen. Die Geschäfte sind geschlossen und die Menschen werden wieder normal. Irgendwie paradox, wie die Jagd nach Geschenken, mit denen man eigentlich Freude bereiten will, die Jäger untereinander zu rücksichtslos kämpfenden Rivalen werden lässt. Ich verordne mir zur Vorweihnachtszeit regelmäßig und sehr bewusst immer eine extra Portion Toleranz und Gleichmut meinen Mitmenschen gegenüber, sonst würde ich wahrscheinlich auch zum brüllenden, Stinkefinger zeigenden Autofahrer, zum rücksichtslosen Einkäufer und zynischen Widerling mutieren. In der Regel, nicht immer und hundertprozentig, hilft mir diese Extradosis „Menschenfreundlichkeit“, mit noch einigermaßen akzeptablem Sozialverhalten durch diese harte Zeit zu kommen – glaube ich zumindest.
Frohe Weihnachten!